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Marco Polo: Schöner campen in Portugal

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Es ist nicht bekannt, ob der Entdecker und Kaufmann Marco Polo jemals in Portugal war. Auch nicht, ob er ĂŒberhaupt jemals in China gewesen ist. Es ist eigentlich egal: Marco Polo und seine ErzĂ€hlungen ĂŒber die Reisen nach Asien waren stets Inspiration fĂŒr Menschen, sich aufzumachen. Raus aus der Routine, weg vom Wohlbekannten.

Am besten zusammen mit Marco Polo. Im hier und jetzt der Camping-Van von Mercedes-Benz. Ich konnte bei der Fahrveranstaltung fĂŒr Journalisten in Portugal dabei sein und habe viel fĂŒr mich entdeckt. Land, Leute und Camping.

Los gehtÂŽs! Anda lĂĄ!

Gleich am Flughafen von Lissabon ĂŒbernehme ich ein Fahrzeug. Ein kurzes StĂŒck Autobahn, ĂŒber die berĂŒhmte Ponte de Vasco da Gama. Es stĂŒrmt auf der BrĂŒcke. Mein Mercedes-Reise-Dampfer treibt nicht ab. – Seitenwindassistent! – Und schon bin ich auf der Landstraße nach SetĂșbal, einer kleinen Hafenstadt sĂŒdlich von Lissabon.

Über Serpentinen, die sich vorbei an Olivenhainen, Schafen, (MĂ€nnern, die auf Schafe starren) und kleinen Kapellen schlĂ€ngeln, geht es in die Berge zur Atlantik-SteilkĂŒste. Der Marco Polo fĂ€hrt sich fĂŒr ein Fahrzeug dieser GrĂ¶ĂŸe leichtfĂŒĂŸig und handlich, wie eine Limousine. Eigentlich möchte ich jetzt schon an einer Aussichtsbucht anhalten und das im Auto versammelte Equipment fĂŒr „schöner campen“ ausprobieren. Da gibt es hinten eine zweigeteilte Sitzbank mit Sitzflanken, die fĂŒr den Seitenhalt wĂ€hrend der Fahrt mit Luft aufgepumpt sind. Die Bank lĂ€sst sich zum Schlafen nach vorne ziehen und in ein Bett verwandeln. In Liegeposition entzieht der Kompressor die Luft und schon habe ich eine ebene LiegeflĂ€che.

Aufstelldach, Bubblegum Pop und Saudade

Im ersten Stock, unter dem Westfalia-Aufstelldach, geht es komfortabel weiter: Hier liegt eine Kaltschaum-Matratze auf einem Punkt-Lattenrost. Kuschelig! Regen oder KĂ€lte sind fĂŒr die Zelt-SeitenwĂ€nde kein Problem: Hier schĂŒtzt eine atmungsaktive und wasserabweisende Mehrschicht-Plane. Noch ist keine Zeit zum Schlafen, die FĂ€hre in SetĂșbal wartet. Ich suche nach einer passenden Radiostation und ermittle einen Querschnitt durch den portugiesischen Musikgeschmack: Es gibt sehr viel englischen „Bubblegum Pop“ und dann aber auch melancholischen Gesang zu Gitarre, so wie von Dulces Pontes. Ganz schön. Und wenig traurig. Ist sie das, die „Saudade“, die spezifisch portugiesische und galizische Form des Weltschmerzes? Oder der Sehnsucht?

Den verspĂŒrt der Schiffsoffizier beim Einschiffen auf der FĂ€hre im Moment jedenfalls nicht, er lĂ€chelt (Nachmittagsstund‘ hat Gold im Mund) und zeigt mir die Fahrspur an Bord. Kurze 20 Minuten begebe ich mich in die HĂ€nde der ruhmreichen portugiesischen Seefahrt. Nach dem Übersetzer in der Atlantikbucht geht es weiter ĂŒber ebene Landstraßen zum Strand Praia da Aberta Nova. Ein Traumstrand, es geht eine steife Brise samt Wellen. Surfers Paradise. Nur noch den Marco Polo in der NĂ€he parken und rein ins Wasser. Zumindest die Zehenspitze.

S-Klasse Ambiente auch in der KĂŒche

Ich bin ja zum Fahrzeug-Testen hier. Hieße in diesem Fall Kaffee zu kochen oder aus dem KĂŒhlschrank kalte GetrĂ€nke holen.  Wenn ich kochen möchte, dann könnte ich das auch, in meinem Fall 3 Sterne-Spaghetti. Es gibt zwei Kochstellen, die mit Gas betrieben werden. Und eine kleine SpĂŒle. Schicke Materialien, zweifarbige SchrankoberflĂ€chen (inklusive kleinem Apothekerschrank) alles „kratzfest“. Die Schubladen ziehen sich selbst ein, und im Vergleich zu Wettbewerbern sind Aluminium-Applikationen auch aus Alu- kein „Plastik-fantastik“. WĂŒrde auch nicht zum Cockpit mit S-Klasse-Anmutung passen.

Fazit: Das Auto ist eigentlich ein edles Einzimmerapartment auf kleinstem Raum. Mit Antrieb. FĂŒnf Dieselmotoren zwischen 1,6 Liter Hubraum und 88 PS sowie 2,1 Liter Hubraum und 190 PS werden angeboten. WĂ€hlbar sind zudem Vorderrad-, Hinterrad und sogar Allradantrieb.

Die Journalisten-Kollegen haben inzwischen mit ihrem Marco Polo ebenfalls den Strand gefunden und probieren „schöner campen“ aus. „Dach auf, Dach zu. Dach auf, Dach zu. Heckklappe auf und zu. „Können wir das gleich nochmal drehen?“ Ich habe mir mit unserem Kameramann Turan Batman zwei Experten geschnappt und sie ein wenig ausgefragt: Dr. Klaus-JĂŒrgen Benzinger (Projektleiter V-Klasse und Marco Polo) und Thomas Wirth (Produktmanagement).

Der Marco Polo ist ja so ziemlich das einzige Auto, in dem der Reisende abends beim Hotel vorfĂ€hrt und vielleicht damit liebĂ€ugelt, das Zimmer mit dem Schlafplatz unter dem Aufstelldach zu tauschen. Ich habe das zumindest mal ausprobiert und mich zum Zirp-Konzert der Zikaden auf dem Parkplatz begeben. Herrlich. Als Kind hĂ€tte ich daraus eine Taschenlampen-funzel-Nacht mit den „drei Fragezeichen“ gemacht.

Ausbildungsprojekt in Lissabon

Am nĂ€chsten Tag geht es mit dem flitzend-cruisenden Entdecker nach Lissabon. Bei der Fahrt durch die Ă€ußeren Bezirke wird schnell klar: Die Wirtschaftskrise ist in Portugal noch nicht ĂŒberstanden. In den vergangenen fĂŒnf Jahren ist gerade die Jugendarbeitslosigkeit auf Rekordwerte angestiegen. Teilweise lag die Arbeitslosenquote der unter 25-JĂ€hrigen bei schon 42 Prozent. Von einer „verlorenen Generation“ ist in der Presse die Rede. Junge Portugiesen, die keine Ausbildung oder Arbeit finden, verlassen oft das Land. Die Folgen fĂŒr Portugal werden in ein paar Jahren zu spĂŒren sein.

Aber es gibt auch Initiativen, die sich dagegen stemmen. Von einer Kollegin habe ich erfahren, dass es bei der Mercedes-Benz Niederlassung ein sehr interessantes Ausbildungsprojekt gibt. Es heißt „proEmprego“(„fĂŒr BeschĂ€ftigung/Anstellung“). Zusammen mit Handelspartnern im Daimler-Vertriebsnetz  bekommen junge Auszubildende bei Mercedes-Benz Portugal eine komplette Ausbildung, zum Beispiel als Kfz-Mechaniker. Sie ist vergleichbar mit einer deutschen Lehrlingsausbildung und wurde von Mercedes-Benz in Kooperation mit der deutsch-portugiesischen Industrie- und Handelskammer entwickelt. Es gibt wie in Deutschland klassische duale Blöcke wie „Schule“ und „Betrieb“. Ein in Portugal neues Ausbildungsmodell.

Derzeit werden bei Mercedes-Benz 30 Lehrlinge ausgebildet, die Zahl soll binnen kurzer Zeit auf 60, spĂ€ter sogar 100 Azubis erhöht  werden. Die meisten sollen von Mercedes-Benz selbst ĂŒbernommen werden. Selbst wer bei Mercedes keinen Job findet, wird mit einer solchen Ausbildung nicht lange auf dem Arbeitsmarkt bleiben.

Pedro Miguel Monteiro Cruz, Diogo Alexandre Ferreira Costa und TomĂĄs Costa Pinto de Arriaga sind Teilnehmer der proEmprego-Ausbildung. Ich zeige Ihnen, absoluten Autofreaks, den Marco Polo. Die jungen MĂ€nner checken den Motor , liegen im Innenraum mal Probe. “Cool oder uncool?” “Mit dem wĂŒrde ich sofort auf Konzerte fahren” sagt Pedro Miguel auf Englisch. “Oder natĂŒrlich zum Surfen” ergĂ€nzt TomĂĄs. “Die Freundin muss auch mit” lachen die drei und wechseln, als es interessant wird, ins Portugiesisch.

Interview zu proEmprego

“Ein super Auto, um Portugal zu erkunden” sagt Jörg Heinermann, Chef von Mercedes-Benz Portugal und Leiter der Niederlassung in Lissabon. Der Mann mit dem festen HĂ€ndedruck ist einer der Treiber der Ausbildungsinitiative proEmprego, pflegt deswegen enge Kontakte zur deutsch-portugiesischen Handelskammer. Hier mein kurzes Video-Interview mit ihm zu „proEmprego“.

Zeit fĂŒr mich, mich zu verabschieden und noch auf einen kurzen Abstecher nach Lissabon zu fahren. Auf der Autobahn ĂŒberhole ich einen alten Mann mit einem Ponton-Mercedes-Oldtimer. Das Team scheint top in Schuss. Wie lange die beiden wohl schon zusammen reisen?

„Das Leben ist eine unfreiwillige Reise, ein Experiment. Eine Reise des Geistes durch die Materie, und da der Geist der Reisende ist, reist man im Geiste. Auf diese Weise hat so manche Seele in der Kontemplation intensiver, extensiver und stĂŒrmischer gelebt als andere in der Ă€ußeren Welt.“ Schreibt Fernando Pessoa, ein berĂŒhmter portugiesischer Schriftsteller. Ihr portugiesischen Melancholiker! Ich werde wieder zu euch reisen, und zwar freiwillig und nicht nur im Geist!

Der Beitrag Marco Polo: Schöner campen in Portugal erschien zuerst auf Daimler-Blog.

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